Sklerallinsen

Sklerallinsen heißen so, weil sie nur auf der Sklera des Auges aufliegen. Die Sklera, auch Lederhaut genannt, umschließt den Großteil des Auges und bildet somit die feste, weißliche Hülle des Augapfels.

Aufgrund Ihrer Größe von 15 –25 mm überbrücken die formstabilen Sklerallinsen die Hornhaut des Auges vollständig. Vor dem Aufsetzen werden die Linsen mit nichtkonservierter Kochsalzlösung befüllt. Die Kochsalzlösung umschließt die Hornhaut nach dem Aufsetzen und verbleibt unter den Linsen. Hauptsächlich kommen die Linsen bei unregelmäßigen Hornhäuten, wie bei fortgeschrittenem Keratokonus oder nach Hornhauttransplantationen, zum Einsatz. Eine herkömmliche Contactlinse würde aufgrund der irregulären Oberfläche der Hornhaut keinen stabilen Sitz zeigen. Sehfehler, die durch die unregelmäßige Augenvorderfläche entstehen, werden durch die Sklerallinse vollkommen ausgeglichen. Das Flüssigkeitsreservoir unter der Linse füllt die Irregularitäten der Hornhaut auf, das Auge erhält mit der Sklerallinse eine neue fehlerfreie Vorderfläche.

Skerallinse VISUS Contactlinsen

Mehr als doppelt so groß wie eine stabile Linse

Gleiches gilt für Patienten mit starken Vernarbungen infolge von Verletzungen oder Herpes Simplex. In beiden Fällen können Sklerallinsen die Sehleistung verbessern. Auch Patienten mit Hornhauterkrankungen, welche eine starke Trockenheit des Auges mit sich bringen, können von Sklerallinsen profitieren. Hier wirkt das Flüssigkeitsreservoir unter der Linse als Schutz des Auges. Der Augenarzt spricht hier von einem Uhrglasverband. Dies bringt dem Patienten eine gravierende Schmerzlinderung. Unvollständiger Lidschluss, z.B. nach Operationen bei Lidkarzinom oder bei Nervenlähmungen, führt ebenfalls unweigerlich zu starker Austrocknung des vorderen Augenabschnittes. Auch hier können Sklerallinsen durch Ihr Flüssigkeitsreservoir die Lebensqualität deutlich erhöhen.

Ist man als Sportler auf die Korrektion mittels formstabilen Contactlinse angewiesen, so kann die Sklerallinse einen absolut sicheren Sitz bereit stellen. Auch bei Wassersport besteht keine Verlustgefahr. Bei Arbeiten in staubiger Umgebung können sich unter regulären formstabilen Linsen schnell Fremdkörper verfangen, die das Tragen beschwerlich gestalten. Auch hier bietet die Sklerallinse einen Schutz vor Fremdkörpern, da sie fest auf der Lederhaut aufliegt. Grundsätzlich stellen Sklerallinsen für die genannten Fälle eine gute Versorgungsmöglichkeit dar. Sie sollte jedoch mit Bedacht gewählt und nur angepasst werden, wenn mit einer herkömmlichen Versorgung oder mit einer Brillenkorrektion kein Erfolg erzielt werden kann. Sklerallinsen müssen 1-2 mal während des Tages abgenommen und das Tränenreservoir erneuert werden. Sklerallinsen werden in allen VISUS Instituten angepasst.

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